Faxen dicke – 50

Tatsächlich wartet um 8:25 ein Taxi auf uns, allerdings nicht der Fahrer von gestern sondern – mal wieder – ‚his friend‘. Egal, der kann sogar Englisch, der Preis ist auch identisch, also los geht’s.

Ein Wort noch zu Sengiggi: irgendwo im Netz stand, dass Sengiggi „schäbig“ wäre … stimmt!

Die Küstenstraße windet sich von Bucht zu Bucht und in der Ferne sieht man schon die drei Gilis. Endlich mal ein Strand, ich bin reif fürs relaxen! Nach 30 Minuten sind wir in Bangsal.

Ganz bis zum Hafen in Bangsal kommen wir nicht, an der Schranke ist für das Taxi Schluss. Ab hier sind die Einspänner mit dem Pferdemotor das Transportmittel, oder halt zu Fuß. Im Netz und jedem Reiseführer wird vor diesem Hafen und seiner Abzocke gewarnt.

  • How much?
  • 100!
  • No, 50?
  • 75!
  • (Ich gehe)
  • 25!
  • (Ich gehe und schwitze)
  • 20!
  • OK.

Wir schwingen uns hinten auf den Bock und unsere Rucksäcke noch dazu, das arme Pferd. Nach 2 Minuten halten wir mitten am Pier. „Ticket Office“ hat jemand auf seine Wellblechhütte gepinselt.

Der Kutscher will seine 20, ich habe nur 100, keiner kann wechseln. Ich könne ja was kaufen … netter Versuch 😏

Zum einen ist das nicht der offizielle Schalter und zum anderen lass ich mich nicht erpressen. Nach längerer Diskussion fahren wir dann endlich zum Ende des Piers. Natürlich halten wir NICHT vor dem Public Boat sondern dem Fastboat-Schalter.
Ich lasse Ruth mit den Rucksäcken als Pfand beim Kutscher und suche das Gelände ab. In dem großen gekachelten Gebäude frage ich nach Public Boat … alles lacht – This is Toilet! 

Super … dann muss ich also nur nach einer Toilette suchen um den Ticketschalter zu finden. Die Logik funktioniert tatsächlich. In einem WC Häuschen erstehe ich zwei blaue Zettel mit den Zahlen 2 und 3 … bei 40 fährt das Boot ab und wir sind auf dem „next“ nach Gili Air.

  • When is „next“? 
  • Don’t know, couple of hours.

Ich habe jetzt auch Kleingeld um Ruth auszulösen. 

Die Wartezone sind ein paar Bäume am Strand. Nebenan fließt irgendein Abwasser ins Meer. A couple of hours … genau mein Ding.

Wie sich herausstellt, sind wir nicht auf dem „next“, da sind die grünen Papierfetzen dran. Aber die couple ist ja auch noch nicht um, mein Shirt ist jetzt komplett dunkelgrau und ich fange auch an zu tropfen – heiß ist’s.

Um 11:15 darf ich dann aufs Boot. Ruth schwimmt beim Einsteigen noch der Flip (oder war es der Flop) weg, aber der wird vom Kapitän wieder eingefangen. Irgendwie schaffen wir es aber wenigstens das Gepäck trocken ins Boot zu bekommen.

Zwanzig Minuten schaukeln in einer Nussschale … kenne ich noch vom Mekong, aber das hatte Stil … diese Boot ist nur für den A… Letztendlich erreichen wir Gili Air.

  

Beim Aussteigen wieder nasse Füße und ohne Hilfe hätten wir die Rucksäcke auch nicht trocken an Land bekommen (Danke an das ältere deutsche Paar).

Wir wohnen auf der Westseite der Insel, Transportmittel ist auch hier der Einspänner. Alles mit Motor ist auf den Gilis verboten. Die Preise sind utopisch, aber die Temperaturen auch, also zahle ich für 1,5 km mit dem Einspänner soviel wie für 40 km mit dem Taxi … die Monopolstellung macht es möglich.

Unsere Unterkunft ist traumhaft. Am Ende der Welt, kleine Bungalows, Dusche im Freien & Strand vor der Türe … Re-Dressen und ab auf die Sunbeds!

  

WiFi gibt es hier auch, die Google-News fördern auch diesen netten Artikel zu Tage: 

Irish View of Hamburg

Schön, schön, dass meine Heimat im Ausland gefällt, aber wir haben jetzt erstmal Urlaub!!!

***

Beim zweiten Blick ist der Strand leider gar nicht so toll, wie allgemein behauptet – ja, er ist weiß, da die Korallenstücke da liegen. Ohne Schuhe sehr „kompliziert“. Das Wasser hat auch keine Welle sondern tümpelt vor sich hin … da muss ich nicht rein gehen.

Man kann auch Gili Meno, die Nachbarinsel sehen und genau zwischen den beiden Inseln ein paar Surfer – da hat es komischerweise Wellen. Ein anderer Touri wirft sich in die Fluten, d.h. er watet ca. 200 Meter ins Meer und kann immer noch bequem stehen … Ich sag’s ja: Tümpel.

Es fängt leicht an zu regnen, Zeit für einen Mittagsschlaf, leider kommt zeitgleich der Stromausfall (angeblich auf allen drei Gili-Inseln), was natürlich auch in no Aircondition und no Fan resultiert.

Meine neue Freundin, die Ebbe setzt ein und jetzt wird der Tümpel in aller Pracht sichtbar. Das Meer ist eigentlich da, wo die Jungs gesurft haben, da sind ein paar Felsen und wohl auch das Riff – und die 500 Meter bis dahin sind „Flachwasser-See“ mit ohne Ende Grünzeug. 

  
Ich wollte Meer & Strand … nicht Teich & Tümpel!

Ich will wirklich nicht an Indonesien, Bali oder Lombok herum meckern, aber das ist nicht die Ecke, die ich mir zum Abschluss der Reise gewünscht habe.

Vielleicht bin ich zu alt. Wenn ich die Traveller hier sehe, wie die im Dreck, äh Boden hocken, auf Stöckchen schlagen und sich im Takt wiegen, dann haben die für mich einen an der Waffel, soviel Drogen kann man doch gar nicht nehmen. Die ganze Insel ist mir zu „Ey Mann, immer locker bleiben, Peace“ – gern, immer, aber nicht in einer versifften Bar mit mehr als overpriced Bier und einem Strand und Meer, dass ganz und gar nicht meinen Vorstellungen entspricht. Der Dauer-bekiffte-Zustand der in Trance wallenden anderen Touristen geht mir auch auf den Keks. If it is not Hell Yes, it is Hell No! Und die Gilis, Lombok und Bali sind für mich sowas von Hell No! -Sorry!

Wir brechen das Abenteuer Indonesien ab!

An einem der Fährschalter erstehen wir zum Discount-Preis ein Schnellboot-Shuttle-Bus-Kombi-Ticket zurück nach Bali, International Airport. In einer Bar noch zwei Bier für das WiFi und die Buchungen in Gili T. uns Nusa Dua sind storniert … keine Ahnung, wie und vor allem WO es weitergeht. 

Aktuell tendiere ich zu Phuket … 

1 Comment

  1. Jo

    Habe noch ein kleines Video von Gili Air hinzugefügt

    Reply

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