Es fährt ein Zug – 26

Wir waren pünktlich morgens um 8:00 am Bahnhof um den SE7 zu erwischen. Die Tickets wie immer online gekauft, ansonsten muss man im Bahnhof in die ‚Wartehalle‘, eine Nummer ziehen und warten, bis man an den Schalter darf um ein Ticket zu kaufen.

Zug kommt pünktlich an …

und im Unterschied zum Zug von Da Nang nach Hue passt unser Gepäck diesmal in die Ablage.

Die Fahrt soll so 4 Stunden dauern. Die ersten drei Stunden vergehen im Flug. Das Catering  Reis und Kaffee aus großen Plastikeimern kommt mehrfach vorbei und unsere Mitreisenden versinken ins Suppenkoma, Füße hoch und da stört auch der japanische Billigstreifen nicht, der im Zug auf zwei Monitoren gezeigt wird. Die fahren wohl weiter bis Saigon. Ich schau noch mal auf das Ticket: Ankunft 13:15 und Arrival at 12:33 … da stimmt irgendetwas nicht. Der GPS-Tracker auf dem Handy hat guten Empfang und die Karte zeigt auch die Bahnlinie. Ok, anscheinend müssen wir umsteigen. Wohn in Binh Tinh … schade, so einen Ort gibt es nicht, die ganze Region heißt so 😩.

Ich geh mit Handy und dem Navi-Programm zur Schaffnerin. Verwirrung. Ich zeige ihr, wo ich hin will (Mui Ne), wo meiner Meinung nach der Zug halten sollte (Phat Tien) was aber beides an der Küste liegt und so gar nich auf der Strecke Nha Trang – Saigon. Als Ergänzung zaubere ich noch die Fahrkarte hervor. Mit dem Navi, dem Punkt der sich bewegt, meinen – eventuell – schlechte Schulenglisch oder der Kmbination aus allem ist sie überfordert. Dann, lächelt, ein Kuli wird gezückt und sie versucht auf ihrer Hand was zu schreiben, was aber nicht geht, denn die ist noch ‚feucht‘, führte sie echt eben noch eine Suche nach Restnahrung im Mundraum durch (ja, man kann die ganze Hand in den Mund stecken und reden). Ich lasse sie nicht davon kommen und biete die Rückseite der Fahrkarte an. Sie schreibt und gibt mir lächelnd den Zettel zurück. Ich lächle auch, aus Verzweiflung. Nun steht auf der Rückseite handschriftlich, was schon vorne drauf steht. 

Verzeeiflungsgeste Richtung Ruth und ich setzte mich wieder hin.

Ein zweiter Bahnangestellter nähert sich. Ah, der Mann kann Englisch, oder gibt es vor. Auf jedenfall kennt er wohl Navi Programme. Ich deute auf Phat Tien (an der Küste), bündle meine Englisch-Kenntnisse: Train stops here? Antwort OK. Kreuzpeilung: Train Not stops here? Antwort: OK ….

Das kann ja heiter werden. Wir suchen westliche Gesichter unter den Mitreisenden. Ruth hat keinen Erfolg, das Mädel will nach Saigon. Ich finde einen Brasilianer und gemeinsam beschließen wir, dass anhand des Streckenbilds ein Zug NIE so eine „Ecke“ fahren wird. Er findet dann noch einen Fahrplan und „you better get off next station“ … ja sehe ich auch so.

12:33 halten wir dann in ??? keine Ahnung. Auf dem Navi ist das nur ein Bahnhof mit einer Straße. Zum Aussteigen ein paar Gleise überqueren – andere Adidas-gekleidete deutsche Touris sind auch da. Also scheinen wir hier umsteigen zu müssen. „Train Phat Tien“ Klar Antwort: No!

Dann halt die 30 km nach Mui Ne mit dem Taxi, bei umgerechnet 16 Euro feilsche ich nicht mehr oder quetsche mich mit 10 Mann in einen unklimatisierten Mini-Van.

Belohnung:

  
Achja, das Titelbild zeigt einen Verkaufsstand am Bahnhof. An vielen dieser Stände gibt es natürlich auch Duck!

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