Madame Tschings Erben – 48

Mr. Lulak holt uns heute schon um 10 Uhr ab, nachdem wir gestern unser Strand-Know-how abgefahren haben, zeigt uns heute Mr. L. seine beiden Top-Strände.

Mawun liegt in einer wunderbaren Bucht und das Meer ist (bis auf ein wenig Zivilisationsmüll) recht sauber. Ein paar Bambusliegen am Strand, für die augenscheinlich aber Folterbänke Pate gestanden haben, runden das Bild ab. Sonnenschirme dazu … was will man mehr. Da zahle ich auch gern wieder die 10.000 an den Schrankenwärter.

Drei „Kinder“ diskutieren mit uns und untereinander, wer die Gebühr für Sunbed und/oder Umbrella bekommt. Ich will erst mal wissen wieviel? Wir fangen bei 100.000 an, bei 50.000 muss ich aber auch eine Kokosnuss kaufen. Mein Angebot Bier und Kokusnuss und 25.000 endet im Zank der drei Kids untereinander, wer denn nun uns was wann verkaufen darf.

Ich zahl‘ erstmal nix und Ruth und ich versuchen die weichen Stellen im Bambus zu finden. Zu unbequem, ich kann so nicht liegen und lesen, also zocke ich ein wenig Tempel Run 2 auf dem Handy. Im Nu habe ich Zuschauer und jede Bewegung auf dem Display wird mir „Oh“ und „Ah“ begleitet … 

Ein Bus voll Japaner stiehlt mir die Show (ich hätte ein Star in der Lombok’schen Spielerszene werden können …), denn die kaufen gern Kokosnuss. Als dann alle sich gegenseitig und in allen Kombinationsmöglichkeiten fotografiert haben, sind sie wieder weg – mein Handyzauber wirkt aber nicht mehr. 

  
Die Kids sind nun auf dem Kapitalismus-Trip. Da wird ein Loch ausgehoben, ein Brett drangenagelt, WC – 5.000 … läuft.

Ruth kauft dann doch eine Kokusnuss und ich ein Bier (jeweils bei verschiedenen … schön gleich verteilen, dass kein Neid aufkommt). Das Bier hat den stolzen Preis von 30.000, aber dafür den Vorteil, dass es noch verschlossen ist. Sehr witzig.

Auf Nachfrage erbarmt man sich und öffnet das Bier. Als ich fürs Öffnen keine 20.000 zahlen will, kippt die Stimmung.

Die Strand-Hunde, bisher geduldig im Schatten liegend nutzen die Chance und klauen Ruths Kokusnuss … seit wann essen Hunde sowas? Bestimmt nur ein Trick, damit die Touris noch eine kaufen.

Als Mr. L. uns wieder einsammelt haben sich die minderjährigen Wegelagerer zusammengerottet – ihre Sprecherin fordert 50.000 für die Stunden auf der Folterbank. Unsere Hinweise auf Konsum und Co. werden lautstark ignoriert. Für 50.000 kaufe ich uns frei und rate jedem: so schön die Bucht dort ist … geht woanders – so eine bewusste, dreiste Abzocke habe ich in den letzten sieben Wochen nirgendwo erlebt.

Wir fahren zum Sundown nach Selong Belanak. Der Tag soll trotz dieses unerfreulichen Erlebnisses schon enden. Und tatsächlich, dieser Beach ist fast perfekt. Nur „fast“, da wir ihn zu spät gefunden haben … und leider ist schon wieder Ebbe.

  
Hier ein Zusammenschnitt aus Kuta (Lombok) und seinen Stränden:

Achja – Madame Tsching

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